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Erfolgsgeschichten aus NRW

myneva Group – Mit Spracherkennung die Pflege verbessern

Die myneva Group mit Sitz in Essen hat einen Anspruch: Der Software-Entwickler möchte die Pflege verbessern. Die Software des Unternehmens verbessert und beschleunigt die Dokumentation und Administration. Damit das Pflegepersonal mehr Zeit für die Menschen hat. Auch KI spielt dabei eine Rolle.

Die Herausforderung

Zeit. Oder richtiger: zu wenig Zeit. Das ist in der heutigen Pflege eine der größten Herausforderungen. Der Bedarf an Pflege in unserer alternden Gesellschaft steigt, die Zahl der Fachkräfte hingegen sinkt. Die Zeit, die Pflegefachkräfte bei den Menschen verbringen können, ist also knapp. Doch selbst wenn sie bei ihren Klientinnen und Klienten sind, können sie ihnen längst nicht jede Minute uneingeschränkt widmen. Denn sie müssen zugleich umfangreiche Dokumentationspflichten erfüllen. „Schätzungsweise 25 Prozent der Zeit sind ohne moderne Software erforderlich, um den jeweiligen Pflegevorgang zu dokumentieren“, sagt Dieter Weißhaar. Das macht bei einer 8-Stunden-Schicht immerhin zwei Stunden. „Diese zwei Stunden fehlen für die persönliche Betreuung der pflegebedürftigen Menschen“, betont der CEO der myneva Group aus Essen. Nach wie vor gibt es viele Pflegedienste und -einrichtungen, in denen papiergestützt dokumentiert wird. Das könnte anders sein. Die myneva Group, die nach eigenen Angaben zu den führenden Softwareanbietern für alle Bereiche des Sozialwesens gehört, verspricht, dass sich der Dokumentationsaufwand mit Software halbieren lässt. „Ziel ist es, eine Stunde Zeit pro Schicht einzusparen“, betont Weißhaar. „Diese Zeit kommt den Klientinnen und Klienten sowie den Pflegekräften zugute.“

Beauftragt durch:

  • Fotos: myneva Group
  • Text: Lothar Schmitz, Wirtschaftsjournalist Bonn
  • Veröffentlichung:
    September 2024

Dieter Weißhaar, CEO myneva Group

“Damit bieten wir eine Lösung für eine weitere Herausforderung im Pflegesektor.”

Die Innovation

Die Software von myneva kommt in der Altenpflege und -hilfe, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Eingliederungshilfe und bei Sozialen Diensten zum Einsatz. Stets geht es darum, den Pflegepersonen digitale Werkzeuge für eine zeitgemäße Dokumentation und Administration an die Hand zu geben. Die digitale Erfassung der Daten ist weniger fehleranfällig und spart Zeit, außerdem können die Daten direkt weiterverarbeitet werden. Werden bei einer Person zum Beispiel Fieberwerte eingegeben, fließen diese direkt in ein Diagramm ein, so dass die Pflegekraft auf einen Blick über den Verlauf informiert ist. Alle Akteurinnen und Akteure haben so jederzeit einen klaren Überblick über alle wichtigen Daten und Informationen zur jeweiligen Pflegesituation. Inzwischen ist myneva den nächsten Schritt gegangen: Auf der Leitmesse Altenpflege in Essen im April 2024 zeigte myneva erstmals eine komplette mobile Spracherkennung, die das lästige Eintippen in den Laptop überflüssig macht. Zudem wird das Unternehmen die Spracherkennung mit einer Übersetzungsfunktion koppeln. „Damit bieten wir eine Lösung für eine weitere Herausforderung im Pflegesektor“, erklärt Weißhaar, „nämlich die zugewanderten Fachkräfte, denen es oft noch an ausreichenden Deutschkenntnissen mangelt.“ Dank der jüngsten Entwicklung von myneva werden die Pflegekräfte alle Angaben über Temperatur, Blutdruck und Sonstiges in ihrer Muttersprache einsprechen können. In der elektronischen Dokumentation werden die Daten dann auf Deutsch hinterlegt. „Auch das“, sagt Weißhaar, „erspart enorm viel Zeit und erhöht die Qualität.“ Eine weitere Software-Entwicklung von myneva verknüpft den klassischen Hausnotruf mit neuen Funktionen. Ein Sensor an der Zimmerdecke überwacht den Raum und erkennt, wenn ein Mensch stürzt oder wenn er Probleme beim Atmen oder mit der Herzfrequenz bekommt. Dann löst der Sensor, der von einem Kooperationspartner stammt, einen Alarm aus.

Mehr zur myneva Group
3.900
Kunden
1.5
betreute Klient:innen
300
Mitarbeitende

Der NRW-Effekt

Einer der maßgeblichen Standorte der myneva Group ist Essen. Wie das Unternehmen Mitte April 2024 mitteilte, hat es nun auch den Unternehmenssitz in die Ruhrmetropole verlagert. Seitdem findet sich die Holding des mit 16 Niederlassungen national und international vertretenen Softwareanbieters in der Essener Innenstadt. Die guten personellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Ruhrgebiet hätten neben der Konzentration der deutschen Gesellschaften in Essen den wesentlichen Ausschlag für die Wahl des Standortes gegeben, ließ die Unternehmensgruppe im April wissen. Zudem habe sich Essen zu einem Zentrum für das Thema E-Health entwickelt. „Das verschafft uns die Gelegenheit zum unkomplizierten Austausch zu Innovationen und Digitalisierung im Gesundheitswesen“, freut sich Weißhaar. Dieses Cluster, das ausgeprägte universitäre Umfeld sowie der große Arbeitnehmendenmarkt sind für ihn entscheidende Standortfaktoren. So geht das Unternehmen im Ruhrgebiet und in NRW nicht nur mit einem aktiven Recruiting auf Talentsuche, sondern beschäftigt auch regelmäßig Werksstudierende.

Diese Erfolgsgeschichte einer innovativen Transformation wurde im September 2024 veröffentlicht. Es finden im Anschluss keine Aktualisierungen bzw. Prüfungen der Angaben statt

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