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Erfolgsgeschichten aus NRW

PAPSTAR Solutions GmbH – Einmalgeschirr ohne Müll

Einweg und Mehrweg müssen sich nicht ausschließen. Die Firma PAPSTAR aus Kall in der Eifel stellt Einmalgeschirr und Serviceverpackungen her. Seit 2019 bietet das Unternehmen zugleich komplette Verwertungskonzepte an. Samt Umwandlung des gebrauchten Geschirrs in einen Sekundärrohstoff, aus dem Industriepappe hergestellt wird.

Die Herausforderung

Es gibt gute Gründe für Einmalgeschirr. Sicherheit zum Beispiel. Becher aus Karton gehen nicht zu Bruch, wenn sie hinfallen. Keine Scherben. Sie können also niemanden verletzen. Hygiene ist ein weiteres wesentliches Argument: Wenn bei Veranstaltungen Biergläser zigmal nur kurz gespült und wiederverwendet werden, ist das nicht immer hygienisch. Deshalb ist dort, wo sehr viele Menschen zusammenkommen, Einmalgeschirr nur schwierig wegzudenken. Andererseits führt kein Weg an der Tatsache vorbei, dass sehr viel Einmalgeschirr nach der einmaligen Nutzung weggeworfen wird und damit zu starkem Ressourcenverbrauch führt und die Müllmengen weiter ansteigen lässt. Bei PAPSTAR in Kall in der Eifel, einem großen, in vielen europäischen Ländern aktiven Anbieter von Einmalgeschirr und Serviceverpackungen, ist man sich dieser Herausforderung bewusst. Das Unternehmen sucht nach neuen Alternativen und Materialarten für seine Produkte. Längst kommen etwa bei der Herstellung auch nachwachsende Rohstoffe, wie Holz, Zuckerrohr, Palmblatt, Maisstärke oder auch Agrarreste, zum Einsatz. Mit der Gründung der PAPSTAR Solutions GmbH 2019 machte sich das nordrhein-westfälische Unternehmen außerdem auf den Weg zur Kreislaufwirtschaft. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Kreislauflösungen für unsere Produkte zu schaffen und diese für unsere Kunden bereitzustellen“, sagt Frank Kolvenbach, Managing Director der PAPSTAR Solutions GmbH. „Wir forcieren unsere nachhaltige Ausrichtung und begleiten den kompletten ‚Life Cycle‘ unserer Produkte, um ihnen nach dem Gebrauch zu einem zweiten Leben zu verhelfen.“

Beauftragt durch:

  • Fotos: Frank Schoepgens/PAPSTAR
  • Text: Lothar Schmitz, Wirtschaftsjournalist Bonn
  • Veröffentlichung: August 2024

Frank Kolvenbach, CEO PAPSTAR Solutions GmbH

“Die steigende Nachfrage nach umweltgerechten Recyclinglösungen gibt uns Recht.”

Die Innovation

Im Zentrum der Bestrebungen von PAPSTAR Solutions stehen komplette Verwertungskonzepte. Das Unternehmen besitzt zum Beispiel exklusive Vertriebsrechte für Bio-Konverter, in denen bei ständig optimalen Temperatur- und Umwälzbedingungen patentierte Mikroben zum Einsatz kommen. Vermischt mit Bioabfällen bewirken diese Bakterien, dass der Abfall nicht verrottet, sondern in einem Aufbereitungsprozess zu einem neuen Wertstoff transformiert wird. Dabei finden eine deutliche Reduzierung des Volumens und eine Hygienisierung statt. Damit wird zum Beispiel nachhaltiges Catering auf Veranstaltungen möglich, ohne dass Abfälle durch Geschirr und Besteck entstehen. Denn PAPSTAR Solutions stimmt alle Leistungen aufeinander ab: Das Unternehmen liefert nicht nur das Einmalgeschirr, sondern stellt auch Sammelbehälter sowie ein Kommunikationskonzept zur Verfügung. Die Eventabfälle werden dann idealerweise nach Restmüll und Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen getrennt gesammelt. Die Wertstoffe landen in einem Bio-Konverter und werden mithilfe des skizzierten Verfahrens aufbereitet. Das Ergebnis ist ein faserhaltiger Sekundärrohstoff mit hohem Cellulosegehalt. Dieser wird anschließend zu Pappe weiterverarbeitet, die in der Industrie zum Einsatz kommt. „Dieses zukunftsrelevante Geschäftsfeld rund um geschlossene Wertstoffkreisläufe wird immer wichtiger für uns“, sagt Kolvenbach, „und die steigende Nachfrage nach umweltgerechten Recyclinglösungen gibt uns Recht.“

Mehr zur PAPSTAR Solutions GmbH
1.400
Mitarbeitende weltweit
5.000
Produkte im Sortiment

Der NRW-Effekt

Für sein nachhaltiges Gesamtkonzept „Zero Waste“ für Cateringgeschirr und -besteck auf Veranstaltungen wurde das Unternehmen mit dem AC2-Innovationspreis Region Aachen 2023 ausgezeichnet. Schirmherrin der Preisverleihung war NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. „Die globalen Nachhaltigkeitsziele, die so genannten ‚SDGs‘, markieren die zentralen globalen Herausforderungen unserer Zeit“, sagte der Juryvorsitzende, Landrat Stephan Pusch, in seiner Laudatio. Diesen aktiv zu begegnen, sei Aufgabe aller gesellschaftlichen Akteure – und damit auch Aufgabe von Unternehmen. „Die PAPSTAR Solutions GmbH ist ein herausragendes Beispiel für die Verfolgung dieser Ziele und mit ihrem innovativen Konzept ein würdiger Innovationspreisträger 2023.“ Auch den 2023 erstmals verliehenen Nachhaltigkeitspreis der IHK Aachen konnte das Unternehmen aus Kall gewinnen. Weitere Auszeichnungen sind durchaus möglich, denn bei PAPSTAR soll das Innovations- und Transformationsgeschehen eher noch zunehmen. Nordrhein-Westfalen erweist sich dabei als sehr guter Unternehmensstandort. „Die Kooperationen mit Hochschulen wie der RWTH Aachen oder dem Forschungszentrum Jülich sowie anderen Institutionen und Verbänden ist von entscheidender Bedeutung“, betont Kolvenbach, „um Innovationen voranzutreiben, praxisnahes Wissen zu vermitteln und eine Brücke zwischen theoretischer Forschung und praktischer Anwendung zu schlagen.“

Diese Erfolgsgeschichte einer innovativen Transformation wurde im August 2024 veröffentlicht. Es finden im Anschluss keine Aktualisierungen bzw. Prüfungen der Angaben statt

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Hintergrund der Publikationsreihe

Die Publikationsreihe „Transformation durch Innovation“ soll veranschaulichen, wie Unternehmen in NRW, dank der durch das Land NRW geschaffenen Rahmenbedingungen, erfolgreiche Innovationsgeschichten schreiben konnten.

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