Quantentechnologie-Community aus Nordrhein-Westfalen übergibt Positionspapier an das Land
Mehr als 200 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft haben einen Fahrplan für die zielgerichtete Entwicklung der Quantentechnologien in Nordrhein-Westfalen erarbeitet. In diesem Roadmapping-Prozess entstand ein Positionspapier mit Empfehlungen für die Zukunft der Quantentechnologien in Nordrhein-Westfalen, das auf der Abschlussveranstaltung des Prozesses am 28. Januar 2025 den Staatssekretärinnen aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen übergeben wurde. Ideale Startbedingungen für das internationale Jahr der Quantenwissenschaft und -technologie in Nordrhein-Westfalen.
Durch kontinuierliche Fortschritte in der Photonik, in der Nanotechnologie, Mikrosystem- und Halbleitertechnik sowie infolge jahrzehntelanger Grundlagenforschung haben nordrhein-westfälische Unternehmen, Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrichtungen eine Entwicklungsstufe bei den Quantentechnologien erreicht, die ihre konkrete Anwendung in Bereichen wie dem Computing, der Sensorik und Messtechnik sowie der Kommunikation ermöglicht.
In diesen Anwendungsfeldern können Quantentechnologien bisherige Lösungen sowohl ergänzen als auch ganz neue Möglichkeiten mit erheblichen Mehrwerten für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft eröffnen.
Durch ihre Leistungsfähigkeit könnten Quantencomputer künftig zum Beispiel komplexe Lieferketten, Produktionsprozesse oder Verkehrssysteme optimieren, bisher kaum durchführbare Simulationen (wie z.B. Klimamodellierungen) ermöglichen oder durch gezielte Entwicklung von Molekülen und Materialien die Transformation der Industrie, auch hin zu einer zirkulären Wertschöpfung, unterstützen. Damit können sie dazu beitragen, großen Herausforderungen zu begegnen.
Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: „Quantentechnologien nehmen eine Schlüsselrolle in der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen ein – zum Beispiel bei der Digitalisierung der Medizin, der Materialforschung oder des Verkehrs. Nordrhein-Westfalen kann sich hier auf die Stärke seiner einzigartigen Forschungs- und Industrielandschaft verlassen. Die Roadmap ist ein wichtiger Schritt, um das enorme Potenzial der Quantenforschung zu heben und Innovationen ,made in NRW‘ auf den Weg zu bringen. Ich möchte mich besonders bei allen Beteiligten bedanken, die sich für die Erforschung und schnelle Anwendung dieser Zukunftstechnologie zum Wohle der Menschen in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus einsetzen.“
Silke Krebs, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen: „Neben künstlicher Intelligenz gehören Quantentechnologien zu den vielversprechendsten Technologien unserer Zeit. Sie bieten enorme Chancen für schnelle und sichere digitale Prozesse und intelligente Lösungen unter anderem für die Herausforderungen der klimaneutralen Transformation. Das Positionspapier zeigt, wie stark unser Land bei den Quantentechnologien schon aufgestellt ist und wie wir die Entwicklung weiter dynamisch vorantreiben können. Diese Impulse nutzten wir, um das große Know-How in Wissenschaft und Wirtschaft in zukunftsweisende Innovationen für ein nachhaltiges, digitales und wettbewerbsfähiges Nordrhein-Westfalen umzusetzen.“
Dr. Daniel Stadler, Geschäftsführer der Geschäftsstelle des Kompetenznetzwerks EIN Quantum NRW: „Im Roadmapping-Prozess und dem Positionspapier zeigt sich die Exzellenz der Quantentechnologie-Akteurinnen und -Akteure in Nordrhein-Westfalen. Wir freuen uns sehr, mit EIN Quantum NRW Teil dieser Community zu sein und gleichzeitig die Erreichung ihrer Ziele zu unterstützen. Ein wichtiger Meilenstein ist mit der Erstellung und der Übergabe des Positionspapiers erreicht.“
Dr. Bernd Jungbluth, Koordinator des Positionspapiers und Leiter des Strategischen Programms Quantentechnologie am Fraunhofer ILT, sagt: „Bereits zu Beginn des Roadmapping-Prozesses war uns die Stärke der Quantentechnologie-Community in Nordrhein-Westfalen bewusst. Dennoch waren wir als Koordinationsteam positiv überrascht von der Breite der Aktivitäten in unserem Bundesland und dem starken Engagement der Community bei der aktiven Entwicklung des Positionspapiers. Das bildet ein äußerst stabiles Fundament für die nächsten Schritte.“
Quantentechnologien nutzen die Eigenschaften einzelner Teilchen, um beispielsweise in der Messtechnik, Navigation, im Computing und in der Kommunikation neue Wege zu gehen. Dabei machen sie sich Effekte wie die Superposition und Verschränkung zunutze.
Unter folgendem Link steht die Roadmap zum Download für Sie zur Verfügung: https://ein-quantum.nrw/positionspapier-nrw-quantentechnologien
Hintergrund:
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) sowie das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (MWIKE) ermöglichten diesen gemeinschaftlichen Roadmapping-Prozess. Durchgeführt wurde der Prozess im Auftrag der Ministerien durch das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik (ILT) in Aachen, das Forschungszentrum Jülich sowie das Kompetenznetzwerk EIN Quantum NRW unter Mitwirkung aller interessierten Akteurinnen und Akteure. Die Roadmap Quantentechnologien schafft die Voraussetzungen, dass Forschung und Wissenschaft gemeinsam mit Unternehmen Einsatzgebiete der Quantentechnologie identifizieren und Anwendungen entwickelt werden, die wirtschaftlich verwertet werden können.
Pressekontakt MKW: presse@mkw.nrw.de, 0211 – 896 4790
Pressekontakt MWIKE: presse@mwike.nrw.de, 0211 – 61772 143
Pressekontakt EIN Quantum NRW: hendrik.koester@nmwp.de, 0211 – 385459-16
Quelle: QT.NRW; MWIKE