

Geübt in Sachen Transformation
Das Unternehmen Achenbach Buschhütten in Kreuztal hat sich auf die Konstruktion und Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Flachwalzen spezialisiert. Es blickt auf eine lange Tradition zurück – und begegnet den zahlreichen Herausforderungen regelmäßig mit Innovationen. Dazu zählt auch der Campus Buschhütten, in dem gemeinsam geforscht, gelehrt, demonstriert, beraten, produziert und weitergebildet wird.
Die Frage, wie man sich angesichts aktueller Herausforderungen als Unternehmen richtig aufstellt, hat man sich bei der Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG in Kreuztal mehr als einmal gestellt. „Wir können Transformation“, sagt André Barten, geschäftsführender Gesellschafter. Er leitet das Unternehmen bereits in achter Familiengeneration. Als sein Ururururgroßvater und dessen Bruder den bereits seit 1452 bestehenden Eisenhammer, mit dem aus holzkohleverhüttetem Roheisen schmiedbares Eisen hergestellt wurde, 1846 kauften und eine Eisengießerei aufbauten, gehörte der Firmenstandort noch zum Königreich Preußen. Es folgten zahlreiche politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche. Die sogenannte erste industrielle Revolution lief auf Hochtouren, es folgten zwei weitere, und inzwischen ist das Zeitalter von „Industrie 4.0“ und Künstlicher Intelligenz angebrochen. Aus der Gießerei wurde erst ein Walzwerk, dann entwickelte sich das Unternehmen weiter zum Hersteller von Walzwerken. Heute ist Achenbach mit rund 600 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 200 Millionen Euro weltweit aktiv und nach eigenen Angaben in wesentlichen Teilen Weltmarktführer für die Konstruktion und Herstellung von Maschinen und Anlagen zum Flachwalzen und Schneiden von Aluminiumfolien. Das Unternehmen hat im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Herausforderungen gemeistert. „Innovationen sind stets unsere Lifeline“, sagt André Barten, „nur so können wir unseren Vorsprung in Sachen Know-how und Technologie halten.“ Seit einiger Zeit ist die Digitalisierung – neben Klimawandel und Fachkräftemangel – eine der größten Herausforderungen.
Ein Beispiel, wie das Unternehmen aus Kreuztal sich der Herausforderung der Digitalisierung stellt, ist „Optilink“. Dabei handelt es sich um eine selbst entwickelte, digitale, cloudbasierte KI-Plattform. Sie eröffnet den Weg zu einer maschinenübergreifenden Vernetzung der einzelnen Wertschöpfungsstufen – vom flüssigen Aluminium bis zum fertigen Produkt, etwa speziellen Kathodenfolien, die in Batteriezellen zum Einsatz kommen. Achenbach bietet seinen Kundinnen und Kunden damit die Möglichkeit, eine Vielzahl von Routineaufgaben im Produktionsablauf effizient und kostengünstig zu automatisieren und zu vereinfachen. Die KI-Technologie sorgt zugleich dafür, die Produktionsprozesse zu analysieren. „Aus den Daten können unsere Kunden und wir lernen, um die Anlagen immer weiter zu verbessern“, erklärt André Barten. Das Unternehmen setzt auch selbst auf die eigene Erfindung. Und nutzt „Optilink“ zum Beispiel, um den Energieverbrauch in der Produktion zu tracken und zu optimieren.
Mit dem Campus Buschhütten hat Achenbach vor wenigen Jahren für das Wohl von Wirtschaft und Gesellschaft in der Region Südwestfalen einen Ort geschaffen, der sich ganz der Transformation und Innovation widmet. Im Mittelpunkt steht die Produktionstechnik der Zukunft. Und eine wesentliche Erkenntnis: Zusammen geht viel mehr als allein. Achenbach hat den Anstoß gegeben. Und stellt den Raum – eine ehemalige, modernisierte Produktionshalle mit der Aura von 120 Jahren Industriegeschichte. Aktiv sind dort mehr als 80 überwiegend mittelständische industrielle Partnerunternehmen, außerdem einige Start-ups. Zudem wirken einige Lehrstühle der Universität Siegen und der RWTH Aachen als Forschungspartner mit. Das Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft und das Berufsfortbildungswerk des DGB wirken als Bildungspartner mit. „Der Campus Buschhütten versteht sich als Innovation Hub und als modernes Format für Wissens- und Technologietransfer“, sagt Dr. Gabriele Barten, Mitglied der Geschäftsführung bei Achenbach und dort für das Campus-Engagement verantwortlich. Durch intensiven Austausch und gemeinsames Forschen und Demonstrieren unter einem Dach im Sinne eines universitär-technischen Reallabors gewinnen die Akteurinnen und Akteure innovative Erkenntnisse, die durch Prototypenfertigung vor Ort auf Praxistauglichkeit und damit für den industriellen Einsatz überprüft werden. Im Zentrum stehen Themen wie Digitalisierung, Einsatz von KI, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft sowie neue Fertigungsverfahren. In einem ganzheitlichen Ansatz fließen die Erkenntnisse zudem unmittelbar in die universitäre Lehre. Zugleich bilden sie die Basis für das überbetriebliche Angebot an Modulen einer zeitgemäßen Aus- und Weiterbildung in der gewerblich-technischen Realwerkstatt. „Hier treffen innovationsbereite Unternehmen auf interessierten Nachwuchs“, erklärt Gabriele Barten. „NRW mit seinen starken Hochschulen und der DNA einer jahrhundertelangen industriellen Erfahrung ist für uns der perfekte Standort.“
Diese Erfolgsgeschichte einer innovativen Transformation wurde im Juni 2025 veröffentlicht. Es finden im Anschluss keine Aktualisierungen bzw. Prüfungen der Angaben statt.
Die Publikationsreihe „Transformation durch Innovation“ soll veranschaulichen, wie Unternehmen in NRW, dank der durch das Land NRW geschaffenen Rahmenbedingungen, erfolgreiche Innovationsgeschichten schreiben konnten.
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