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Der Innovationspreis wurde in 2022 erstmals in vier Kategorien vergeben

Für herausragende Verdienste um den Innovationsstandort Nordrhein-Westfalen haben Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart am Montag, 23. Mai 2022 den Innovationspreis des Landes verliehen.

Die mit insgesamt 180.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde in den vier Kategorien „Innovation“, „Nachwuchs“,  „innovation2business“ sowie als Ehrenpreis vergeben.

Kategorie Innovation: Universitätsprofessor Antonello Monti, PhD, Aachen.

Professor Antonello Monti ist Institutsleiter am Automation of Complex Power Systems an der RWTH Aachen. In der Fachdisziplin „Smarte Energiesysteme“ hat er mit seinem Team die hoch innovative Plattform SOGNO (Service Oriented Grid for the Network of the Future) entwickelt. Dabei geht es um eine neuartige, komplexe Software-Plattform für Verteilnetzbetreiber. Ziel der Plattform ist die verbesserte Steuerung der Netze, um so eine möglichst hohe Nutzbarkeit zu ermöglichen. Durch die Verwendung digitaler Steuerungsinstrumente kann die Auslastung der bestehenden Netze erhöht werden. Im Kontext der Energiewende ist dies deshalb von besonderem Interesse. SOGNO (italienisch für „Traum“) hat in Feldtests seine Nutzbarkeit nachgewiesen und wurde bereits in mehreren Feldtests implementiert.

Durch die hoch moderne Steuerungstechnologie können die Kosten der Transformation des Stromsystems substanziell vermindert werden.

Kategorie Nachwuchs: Dr. Wladick Hartmann, Münster.

Dr. Wladick Hartmann, CTO der Pixel Photonics GmbH, Münster, und sein Team haben hochschnelle und nachweisbar sichere Quantenkommunikationssysteme auf der Basis supraleitender Nanodrähte entwickelt. Die innovative Einbettung in integriert optische Schaltkreise ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Quanteninternet.

Die Kernkompetenz von „Pixel Photonics“ liegt bei supraleitenden Einzelphoton-Detektoren (Quantendetektoren). Das daraus resultierende Geschäftsmodell zielt auf neue Geschäftsfelder im Bereich der photonischen Technologien, die bisher nicht mit marktgerechten Lösungen bedient werden konnten. Gerade dieser Technologiesprung kann aber mit dem Ansatz der skalierbaren supraleitenden Detektionstechnologie gelingen. Zu den Anwendungsmöglichkeiten zählen Quantenkommunikation und Quantencomputing, die optische Sensorik und hochempfindliche Kameras im weitesten Sinne. Mit ihren verfügbaren Technologien und ihrem Knowhow ist die „Pixel Photonics“ in der Lage, neue Schlüsselprodukte für diese Segmente auf den Markt zu bringen. Durch den Zugang zu breiten Spektralbereichen, höchster zeitlicher Auflösung gepaart mit höchster Sensitivität kann hier absolutes Neuland in der optischen Analytik betreten werden.

Kategorie innovation2business: Dr. Gabriela Figueroa Miranda, Jülich.

Ein internationales Team um die beiden Forscherinnen Dr. Gabriela Figueroa Miranda und Dr. Viviana Rincón Montes am Forschungszentrum Jülich hat einen quantitativen Schnelltest entwickelt, der Malaria in einem frühen Stadium der Krankheit nachweisen und zwischen verschiedenen Malariaparasitenarten unterscheiden kann. Dr. Figueroa Miranda erhält stellvertretend für das Team den Preis.

Mit dem neuartigen Malariasensor gelingt es, mit kleinsten Blutproben eine Infektion zuverlässig zu erkennen. Der neue Sensor lässt sich kostengünstig herstellen. Die Bedeutung dieser Innovation für die Gesundheit vor allem in den ärmeren Ländern ist herausragend.

Die Innovationsqualität ist durch den geschickten Ansatz von biosensorischer Herangehensweise mittels Aptamere, der gewählten Messmethodik, Technologie von Sensorarrays und chemischer Oberflächenmodifizierung in dieser Kombination überaus hoch. Eine erfolgreiche Messung in Vollblut stellt für die Biosensorik einen wichtigen Punkt in der anwendungsorientierten Forschung dar. Dr. Gabriela Miranda und Viviana Montes haben die Innovation zum Patent angemeldet und planen die Ausgründung eines Start-ups für die Schnelldiagnose unterschiedlicher Infektionskrankheiten.

Kategorie „Ehrenpreis“: Professor Dr. Christoph M. Schmidt.

Die Auszeichnung geht an den Präsidenten des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Professor Dr. Christoph M. Schmidt, einer der führenden europäischen Ökonomen. Seit 2002 ist dieser Präsident des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und zugleich Professor für Wirtschaftspolitik und angewandte Ökonometrie an der Ruhr-Universität Bochum.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Angewandte Ökonometrie, insbesondere der arbeits- und bevölkerungsökonomischen sowie energiepolitischen Fragestellungen.

Seit 2005 verantwortet Prof. Schmidt die Innovationsberichterstattung für das Land NRW durch das RWI und hat sehr früh Beiträge zur Messbarkeit von Innovationsleistungen und -Kompetenzen geleistet.

Professor Schmidt hat zahlreiche Funktionen und Ämter inne, u.a. leitete er von 2013-2020 als „Wirtschaftsweiser“ den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Seit 2020 ist er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln und Mitglied des Expertengremiums zur Förderung von Spitzenforschung an Universitäten („Exzellenzstrategie“) der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz.

Innovationen schaffen Zukunft. Ideenreichtum und Engagement – das sind hierzulande längst die wichtigsten Rohstoffe. Mit Wissenschaft und Forschung werden wir die großen Zukunftsaufgaben lösen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst

Die Preisgelder haben sich über die vier Katergorien folgendermaßen verteilt:

  • Kategorie Innovation – 100.000 Euro.
  • Kategorie Nachwuchs – 50.000 Euro.
  • Kategorie innovation2business – 30.000 Euro
  • Der Ehrenpreis ist nicht mit einem Preisgeld verbunden.

Mit der Auslobung des Innovationspreises rückt die Landesregierung bereits zum zwölften Mal Persönlichkeiten in den Mittelpunkt, die durch ihre Forschung, Entwicklung und ihrem unbedingten Willen zur konkreten Anwendung in herausragender Weise dazu beitragen, dass Innovationen verwirklicht werden. Mit der Auszeichnung fördert das Land besonders Forschungsergebnisse, die zur Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen geeignet erscheinen.

Quelle: MWIDE

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Weitere Informationen zum Innovationspreis 2022 erhalten Sie hier:
Pressemitteilung des MWIDE