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Ein Whitepaper zeigt den Status quo, Erfolgsbeispiele und strategische Empfehlungen für Forschung, Klinik und Wirtschaft.

Am 27. Oktober 2025 hat das Cluster Medizin.NRW das Whitepaper „Biohybride Medizin in NRW – Translation und Innovation an der Schnittstelle von Material und Biologie“ veröffentlicht. Es bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der biohybriden Medizin in Nordrhein-Westfalen und formuliert konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung in Forschung, klinischer Anwendung und industrieller Umsetzung.

Das Whitepaper beschreibt die Vielfalt biohybrider Ansätze – von realitätsnahen Modellsystemen wie 3D-Geweben und iPSC-Technologien über bioaktive und resorbierbare Materialien bis hin zu interaktiven Systemen, die Biologie, Sensorik, Aktorik und Datenanalyse vereinen. Im Fokus steht die Translation, also der strukturierte Übergang von Forschungsergebnissen in die praktische Anwendung. Dabei wird die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit, gemeinsamer Standards und klarer Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Klinik und Industrie hervorgehoben.
Besondere Aufmerksamkeit erhalten Entwicklungen, die personalisierte Therapien und präzisere Forschung ermöglichen – etwa fortschrittliche in-vitro-Modelle, skalierbare Zellproduktion, innovative Gefäßimplantate und neurotechnologische Lösungen. Diese Beispiele verdeutlichen die Stärke des Standorts NRW in der Verbindung von Materialwissenschaft, Biotechnologie, Medizintechnik und Datenanalyse.

Zur Beschleunigung der Translation empfiehlt das Whitepaper unter anderem den Ausbau interdisziplinärer Netzwerke, die Etablierung gemeinsamer Qualitätsstandards und regulatorische Anpassungen. Ziel ist es, neue Technologien schneller und sicher in die Versorgung zu bringen und gleichzeitig Tierversuche zu reduzieren. Auch Aspekte wie Produktionstechnik, Skalierbarkeit und Datenmanagement sollen frühzeitig berücksichtigt werden.
Für die praktische Umsetzung schlägt das Whitepaper Innovationszentren und Testlabore vor, die Projekte begleiten und insbesondere KMU sowie Start-ups den Zugang zu Ressourcen erleichtern. Bildungsinitiativen mit interdisziplinären Studien- und Weiterbildungsprogrammen – inklusive Regulatory Sciences – sollen den Fachkräftebedarf decken. Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz, etwa durch biokompatible Materialien und automatisierte Herstellungsprozesse, runden die Empfehlungen ab.
Ein zentrales Element ist der Leuchtturm Biohybrid.NRW, der Akteurinnen und Akteure aus verschiedenen Bereichen vernetzt, gemeinsame Projekte initiiert und den Austausch fördert. Er dient als strategisches Instrument, um die Entwicklung der biohybriden Medizin in NRW gezielt und koordiniert voranzutreiben.

Quelle: www.medizin.nrw

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